In Woche 4 kommt das Schulmaterial immernoch ziemlich verpeilt an, ich habe aber mittlerweile mehr Routine.
Das Märzkind zeigt mir völlig entnervt ihre Email. Zwei Sachen kann sie Montag beginnen, vom Zeitaufwand wäre damit die Woche wohl voll. Mittwoch müssen dann Arbeitsblätter in der Schule geholt werden für den ganzen Rest. Das Wochenende wird demnach mit eingeplant, in aller Selbstverständlichkeit. Warum es umgekehrt unzumutbar ist, das kopierte Material bereits am Montag zur Verfügung zu stellen? Ich kann das nicht erklären, beim besten Willen nicht.
Das Maikind besucht eine Kombi-Klasse. Hauptfächer werden getrennt nach Haupt- und Realschule unterrichtet, der Rest gemeinsam, aber mit unterschiedlichem Arbeitsmaterial. Das zu sortieren dauert einen Moment. Ich lache herzlich über das Pensum, das in Englisch vorgesehen ist. Aufgaben für die nächsten drei Woche wurden kommentarlos über den Klassenlehrer geschickt. Die Aufgaben der letzten drei Wochen werden nirgendwo erwähnt. Ich hätte da mal eine Meinung, aber die gute Frau hat weder Telefonnummer noch Email-Adresse bekannt gegeben. Dann ist es vielleicht auch schlicht und ergreifend egal. Ich summe Pippi Langstrumpf.
Grundschule muss ich nur ausdrucken. Diese Woche wird sogar ein Diktat geschrieben, ohne Noten, nur um Übungsmaterial passend zu machen. Was so alles geht, in diesem Internet, wenn denn dann…
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Hausaufgaben, Hausaufgaben, Hausaufgaben, Hausaufgaben
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Gespräche zur Grundschulöffnung nächste Woche, eine Meinung zu haben ist zeitaufwändig, tja, jetzt hab ich nun mal eine
Das neue Konzept wird uns mitgeteilt. Das Julikind ist in einer Gruppe mit allen anderen Buskindern und hat immer von der zweiten bis zur fünften Stunde Unterricht. Die große Pause ist nach der dritten Stunde. Die andere Gruppe besteht aus den Kindern, die zu Fuss zur Schule kommen. Man wird sich nicht begegnen. Zum Glück sind viele Freunde Buskinder. Der Landkreis sagt es wird sowas von krass geputzt im Gebäude. Zu den Bussen äußert sich niemand, aber, na gut, wenn ich mich zusammenreiße kann ich das ignorieren. Dann also wieder Schule, nächste Woche. Ein mulmiges Gefühl bleibt.
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Wir holen Unterrichtsmaterialien. Die Tür ist zu, die Klingel müssen wir kurz suchen. Während wir warten machen wir Virus Witze. Jeder drückt den gleichen Klingelknopf, wir werden alle sterben. Wir werden eingelassen, die Dame sieht, dass ich Kinder dabei habe, die sich auskennen und verschwindet wieder. Im Großgruppenraum hat jede Klasse ihren Tisch. Man nimmt sich, was man braucht und lässt es im Sekretariat kopieren. Das Märzkind muss nur einen Stapel abholen, da war alles vorbereitet. Das Maikind und ich laufen murmelnd an drei Meter Materialien vorbei und stellen fest, dass wir schon alles haben, was wir brauchen. Die Email-Adresse der Englischlehrerin steht in ihrer Mail an den Klassenlehrer. Abfotografiert, ätschibätschi.
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Die Schule schickt eine Mail mit einer geänderten Schulordnung.
Wer hüstelt oder so, bleibt zu Hause.
Hände waschen , Hände waschen, Hände waschen
Maskenpflicht. Die Masken können nicht gestellt werden, weil sie in der kritischen Infrastruktur des Kreises gebraucht werden, dafür haben wir ja sicher Verständnis.
Wer sich mehrfach widersetzt wird ausgeschlossen.
Das ist doch mal ne Drohung.