Das Jahr hat noch 53 Tage.
Einiges muss dieses Jahr noch erledigt werden. Da ist viel tolles dabei, auf das man sich freuen kann. Einiges muss man aber einfach noch fristgerecht abarbeiten. Das ist völlig normal und kein Problem. Es gibt einen groben Fahrplan was zu tun ist. Ein paar Termine stehen fest, das meiste ist vorweihnachtliche Routine und ich kann mir die Zeit ja sowieso immer völlig frei einteilen. Theoretisch. In der Praxis ändert sich der Plan ständig. Was für den einen oberste Priorität hat ist dem anderen herzlich egal. Man muss immer einen Mittelweg finden. Das es nach aussen hin so leicht aussieht liegt daran, dass ich unglaublich gut improvisieren kann. So gut, dass es so aussieht, als wäre es nie anders geplant gewesen. Weshalb das niemand wahrnimmt und auf meine Bitten um ein bißchen Planungssicherheit allgemein mit „chill mal“ oder „mach dich mal locker“ , reagiert wird. Anders kann ich es mir nicht erklären.
Der Patenonkel wurde eingeladen. Das ist schön, wir haben uns dieses Jahr noch gar nicht gesehen. Drei Wochenenden wurden gefunden, an denen alle Beteiligten frei haben. Zwei Wochen später frage ich nach, ob denn ein Wochenende fix ist, mittlerweile. Nee, noch nicht, aber, ach so, an allen drei Wochenenden hätte er die Kinder. „Dann würden sie zu viert kommen?“ Ja sicher, hätte er mir aber noch gesagt.
Der Vorlesewettbewerb steht an. Ich frage vorsichtig nach, wie weit man denn mit dem ausgewählten Buch ist. Jooo, die erste CD habe man sich schon angehört. Ich weise daraufhin, dass dann noch drei CD`s übrig sind, und man bitte das Buch hier und da mal knicken möge, damit es wenigstens so aussieht als ob. “ Hallo? Das wird erst nächste Woche gebraucht?!“ Ja nee, ist klar.
Eine ambulante OP steht an. Ich erkundige mich nach der zu erwartenden Erholungszeit. Naja, nach der Narkose dürfe ich natürlich kein Auto fahren und auch nicht an Maschinen arbeiten. Zwei Tage ungefähr müsse ich noch mit Schwellungen rechnen. „Ist aber kein Problem, wir schreiben Sie krank.“
Die neuen Fenster kommen etwa in drei Wochen. „Schätze mal n halben Tag, vielleicht bis nachmittags. Dürfte alles kein Problem sein.“ Das Haus ist hundert Jahre alt, die Wände aus Bruchstein. Was soll schon passieren?
72 Kleinigkeiten, liebevoll verpackt, 48 davon gern aus dem makeup und beauty Bereich, die anderen 24 aus dem süßen Snackbereich. Abgabetermin 1.12. Alternativ könne ich auch die entsprechend vorbereiteten Produkte im Einzelhandel erwerben.
Zwei Familienfeiern im festlichen Rahmen stehen an. Niemand von uns hat etwas passendes anzuziehen. Das müssen wir ändern.
Eine Gürtelprüfung steht an. Ob sie da jetzt schon teilnimmt sehen wir dann. Es gibt noch zwei extra Trainingseinheiten, jeweils samstags.
Ab Totensonntag könnte der Stern im Fenster hängen, optimalerweise mit Möglichkeit zum Stromanschluss. Das Kabel natürlich einerseits unsichtbar verlegt, andererseits aber auch so, dass niemand drüber stolpert.
Etwa 25 Süßigkeitenportionen müssen am 6.12. vorrätig sein. Die kleinen Nikoläuse gehen rum.
Geld und Schnapsspende ebenfalls am 6.12. bereit halten, nur später, der Bär geht rum
Etwas adventliches mit vier(!) Kerzen muss ab ersten Advent auf unserm Tisch stehen. Nach dem Kranzdesaster 2017 verzichten wir in diesem Jahr auf einen gebundenen Kranz und verwenden einzelne Zweige, die man bei Bedarf austauschen kann.
3 „Wichtelgeschenke im fünf Euro Bereich“ müssen besorgt werden, da wette ich drauf. Sicher weiß man das oft erst am Tag vorher.
Weihnachtsgeschenke für die 23 engsten Familienmitglieder müssen besorgt oder vorbereitet werden
Weihnachtsgeschenke verpacken, dabei mit Namen versehen und nach Veranstaltungsorten sortieren.
Chauffeursdienst/Beratertätigkeit beim Kauf von kleinen Weihnachtsgeschenken für Geschwister
Kontrolltermine beim Zahnarzt mit allen Kindern, wegen Zahnspangenkostenrückerstattung
Zimtsterne backen und die Plätzchen mit Marmeladenfüllung, dieses Jahr aber bitte mehr als im letzten.
Besuch der Weihnachtsfeier der Grundschulklasse. Geschirr bringt natürlich jeder selber mit. Spenden fürs Büffet – das war so klein geschrieben, dass konnt ich gar nicht sehen, merkt kein Mensch.
Der schönste Weihnachtsbaum der Welt muss gekauft und geschmückt werden.
Selbstverständlich läuft das normale Leben weiter. Wöchentlicher Lebensmitteleinkauf, 7 Elterntaxifahrten, plus x wegen Proben für Adventssingen, Sondertrainings und Kindergeburtstagen, das hauswirtschaftliche Gedöns. In leicht verschärfter Form, weil zwischen den Jahren viel Besuch erwartet wird.
Dieses Jahr hat der Liebste übrigens Springerschicht im November und Dezember. Das bedeutet theoretisch Frühschicht von Montag bis Freitag. Es sei denn es nimmt jemand Urlaub oder wird krank. Dann ist sieben Tage die Woche so ziemlich alles möglich. Jederzeit.
In diesem Sinne: Jauchzet! Frohlocket! Und chillt mal.