Morgens ist Julikind leicht verschnupft. Am Nachmittag ist das Kind schon eindeutig krank.
Ein ruhiges Wochenende in beinahe wohnlichem Ambiente. Nur ein paar Pakete Fussboden, Leisten und ein Baustelleneimer stehen neben dem Esstisch, ansonsten sieht es normal aus – gut, die Bruchsteinwand ist immer noch ohne alles, aber da ist längst Gewöhnung eingetreten.
Mehrere Teile Flickwäsche erledigt und mich darüber gefreut, dass ich das Nähzeug aufgeräumt hatte.
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Ich bin erst leicht, dann eindeutig verschnupft, fühle mich aber gut dabei. Das ändert sich im Lauf der Nacht. So krank war ich noch nie. Jedenfalls nicht, solange ich mich erinnern kann. Zwischendurch einzelne Momente, in denen es besser geht, so dermaßen gut, ich könnte mal bis ans Vogelfutterhaus gehen, denke ich. Auf dem Weg nach draußen fällt mir auf, dass ich einen Becher voll Hundefutter in der Hand halte. Ich habe mich überschätzt.
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Der Handwerker kommt „zum Endspurt“, wie er es nennt. Nach zwei Stunden sind alle Leisten angebracht und alltagstauglich befestigt. Die Jungs stellen das Aquarium wieder an seinen ursprünglichen Platz zurück. Ich stehe mehrmals am Tag nachdenklich vor dem Toaster. Gestern stand da noch das Brennholz. Der Liebste dreht sich beim Abendessen routiniert um, hält eine Scheibe Toastbrot vors Aquarium, „ääähhhmja“, sagt er. Alle nicken. Das Haus fühlt sich anders an. Wir hatten dieses Eckregal leer geräumt um unsere Teller reinstellen zu können, die stehen längst wieder in der Küche, aber was genau stand vorher hier drin? Niemand erinnert sich. Erstaunlich, wieviel entbehrlichen Kram man so einlagert.
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Der Liebste teilt das Krankenlager für drei Tage mit mir, dann ist er wieder fit. Fit im Sinne von, er geht Sonntag Nacht zum Superbowl und bleibt bis zum Ende. Julikind kommt quietschfidel vom Tanztraining, als wäre nie was gewesen. Ich halte beim Aufstehen immernoch meinen Kopf mit beiden Händen fest, damit mir nicht davonkullert. Maikind ist ein wenig verschnupft, hustet leicht und ist wenige Stunden danach so richtig krank. Irgendwann ist es schlimm genug für einen Test, mittlerweile haben wir welche vorrätig. Influenza B.
Reicht dann auch eigentlich schon für dies Jahr. Ein großes Dankeschön an alle, die geholfen haben, den Alltag aufrecht zu halten